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~ Historical & Classical Poetry ~

The Younger Lay of Hildebrand (Das Jüngere Hildebrandslied)

The same story as in the "Old Lay of Hildebrand", now in the guise of a late medieval ballad, text and music anonymous,
this version in circulation since the 15th century, e.g. published  in: Des Knaben Wunderhorn I (1806)

The stanzas are in the verse-form called "Hildebrandston" (Hildebrand´s sound), that could be performed in a kind of recitative chant.
It shows Christian influence, and in contrast to the Old Lay ends with a reconciliation between father and son.

As it seems there is no on-line translation around as yet, I´ll offer one here. (2005 Michaela Macha)

»Ich wil zu Land ausreiten«, 
sprach sich Meister Hiltebrant,
»Der mir die Weg tet weisen 
gen Bern wol in die Land,
Die seind mir unkund gewesen 
vil manchen lieben Tag:
In zwei und dreißig jaren 
Fraw Utten ich nie gesach.«

»Wilt du zu Land ausreiten«, 
sprach sich Herzog Abelung,
»Was begegent dir auf der Heiden?
Ein schneller Degen jung.
Was begegent dir auf der Marke?
Der jung Herr Alebrant;
Ja, rittest du selbzwölfte, 
von im wurdest angerant.«

»Ja, rennet er mich ane
in seinem Ubermut,
Ich zerhaw im seinen grünen Schild,
es tut im nimmer gut,
Ich zerhaw im sein Brinne 
mit einem Schirmenschlag,
Und daß er seiner Mutter 
ein ganz jar zu klagen hat.«

»Das solt du nicht entun«, 
sprach sich Herr Dieterich,
»Wann der jung Herr Alebrant 
der ist mir von Herzen lieb;
Du solt im freundlich zusprechen 
wol durch den Willen mein,
Daß er dich wöl lassen reiten, 
als lieb als ich im mag sein.«

Do er zum Rosengarten ausreit 
wol in des Berners Marke,
Do kam er in große Arbeit 
von einem Helden starke,
Von einem Helden junge 
da ward er angerant:
»Nun sag an, du vil Alter, 
was suchst in meines Vatters Land?

»Du fürst dein Harnisch lauter und rain, 
recht wie du seist eins Königs Kind,
Du wilt mich jungen Helden 
mit gesehenden augen machen blind;
Du soltest da heimen bleiben 
und haben gut Hausgemach
Ob einer heißen Glute.« 
Der Alte lachet und sprach:

»Sölt ich da heimen bleiben 
und haben gut Hausgemach?
Mir ist bei allen meinen Tagen 
zu raisen aufgesetzt,
Zu raisen und zu fechten 
bis auf mein Hinefart,
Das sag ich dir vil jungen, 
darumb grawet mir mein bart.«

»Dein Bart will ich dir ausraufen, 
das sag ich dir vil alten Man,
Daß dir dein rosenfarbes plut 
uber dein wangen muß abgan;
Ein Harnisch und dein grünen Schild
must du mir hie aufgeben,
Darzü must mein gefangner sein,
wilt du behalten dein leben.«

»Mein Harnisch und mein grüner Schild, 
die teten mich dick ernern,
Ich traw Christ vom Himel wol, 
ich wil mich dein erweren.«
Sie ließen von den Worten, 
sie zugen zwei scharpfe Schwert,
Und was die zwen Helden begerten,
des wurden die zwen gewert.

Ich weiß nit, wie der junge 
dem Alten gab einen Schlag,
Daß sich der alte Hiltebrant 
von Herzen sere erschrack.
Er sprang hinter sich zu rucke 
wol siben Klafter weit:
»Nun sag an, du vil junger, 
den Streich lernet dich ein Weib!«

»Sölt ich von Weibern lernen, 
das wer mir immer ein Schand,
Ich hab vil Ritter und Knechte 
in meines Vatters Land,
Ich hab vil Ritter und Grafen 
an meines Vatters Hof,
Und was ich nit gelernet hab, 
das lerne ich aber noch.«

Er erwüscht in bei der Mitte, 
da er an dem schwechsten was,
Er schwang in hinder sich zu rucke
wol in das grüne Gras:
»Nun sag mir, du vil junger, 
dein Beichtvater wil ich wesen:
Bist du ein junger Wölfinger, 
von mir magst du genesen.

Wer sich an alte Kessel reibt, 
der empfahet gern Rame,
Also geschieht dir, vil jungen, 
wol von mir alten Manne;
Dein Beicht solt du hie aufgeben 
auf diser Heiden grün,
Das sag ich dir vil eben, 
du junger helde kün.«

»Du sagst mir vil von Wölfen, 
die laufen in dem Holz:
Ich bin ein edler Degen 
aus Krichenlanden stolz,
Mein Mutter die heißt Fraw Utte, 
ein gewaltige Herzogin,
So ist der Hiltebrant der alte 
der liebste Vater mein.«

»Heißt dein Muter Fraw Utte, 
ein gewaltige Herzogin,
So bin ich Hiltebrant der alte, 
der liebste Vatter dein.«
Er schloß ihm auf sein gulden Helm 
und kust in an seinen Mund:
»Nun müß es Gott gelobet sein, 
wir seind noch beid gesund.«

»Ach Vater, liebster Vater, 
die Wunden, die ich dir hab geschlagen,
Die wolt ich dreimal lieber 
in meinem Haubte tragen.«
»Nun schweig, du lieber Sune: 
der Wunden wirt gut Rat,
Seid daß uns got all beide 
zusammen gefüget hat.«

Das weret von der None 
biß zu der Vesperzeit,
Biß daß der jung Her Alebrant 
gen Bern einhin reit.
Was fürt er an seinem Helme? 
Von Gold ein Krenzelein.
Was fürt er an der Seiten? 
Den liebsten Vater sein.

Er fürt in mit im in seinen Sal 
und satzt in oben an den Tisch,
Er pot im Essen und Trinken, 
das daucht sein Mutter unbillich.
»Ach Sune, lieber Sune, 
ist der Eren nicht zu vil,
Daß du mir ein gefangen Man 
setzst oben an den Tisch?«

»Nun schweige, liebe Mutter, 
ich will dir newe Meer sagen:
Er kam mir auf der Heide 
und het mich nahent erschlagen;
Und höre, liebe Mutter, 
kein Gefangner sol er sein:
Es ist Hiltebrant der alte, 
der liebste Vater mein.

»Ach Mutter, liebe Mutter mein, 
nun beut im Zucht und Er!«
Do hub sie auf und schenket ein 
und trug ims selber her;
Was het er in seinem Munde? 
Von Gold ein Fingerlein,
Das ließ er inn Becher sinken 
der liebsten Frawen sein.

"I want to ride out of the land,"
Spoke Master Hildebrandt,
"Who will show me the ways
Towards Bern into the land ?
They´ve become unknown to me
In many a dear day,
In two and thirty years
I never saw Frow Ute."

"If you ride out of the land,"
Spoke Duke Abelung,
"Who encounters you on the heath?
A proud warrior young.
Who encounters you in the mark?
The young lord Alebrant,
Even if you rode with twelve men,
He´d run against you."

"And if he runs against me,
in his cockiness
I´ll cleave his green shield,
that will never do him well,
I´ll cleave him his byrnie,
with a shielding blow,
That he will to his mother
complain of it a whole year."

"And that you shall not do",
Lord Dietrich spoke,
"For young lord Alebrant
Is dear to my heart.
To him you shall speak friendly
By my will,
That he lets you ride by,
As he holds me dear."

As he rides to the rosen garden
in the Mark of Bern,
he came to much toil;
by a hero strong,
by a hero young
he was run against there.
"Now tell me, much-aged one,
What seek you in my father´s land?

"You wear your splendid armor
As though you were a  king´s child,
You make me young hero
blind with seeing eyes;
You shall stay at home,
and be comfortable
at the hot embers."
The old one laughed and spoke:

"Should I stay at home
and be comfortable ?
I was all days
apt to travel,
to travel and to fight
until my journey home;
This I tell you, much-young one,
therefore my beard is graying."

"Your beard I will tear out,
this I tell you, old man,
So that your rose-colored blood
is running over your cheeks;
Your armor and your green shield
you have to give to me,
and be my prisoner as well,
if you want to keep your life."

"My armor and my green shield
have nourished me often,
I trust in Christ in Heaven,
I´ll defend myself from you!"
They let words be
and drew sharp swords,
what these two desired
was granted to them.

I don´t know how the young one
dealt a blow to the old one
so that old Hildebrandt
was startled to the heart,
He jumped rearward
for seven fathoms wide:
"Now tell me, you much-young one,
a woman taught you this blow!"

"If I learnt from women,
that would dishonor me,
I have many knights and counts
in my father´s land;
and many knights and counts
are at my father´s court,
and what I have not learned,
I´ll learn it yet."

He grappled him round the waist
where he was weakest,
and swung him rearwards
into the green grass.
"Now tell me, much-young one,
I´ll be your confessor,
if you are a young Wolfing,
I´ll leave you in peace.

"Who rubs against old kettles
will receive much soot,
So does it happen to you young one
from the old man that I am.
You shall make your confession
upon this green heath,
this I tell you,
you young brave hero."

"You talk much of wolves
that run in the woods,
I am a young warrior
proud from Greece.
My mother is Frow Ute,
the noble duchess,
And Hildebrandt the Old
is my dearest father."

"If your mother is Ute,
the noble duchess,
so I am Hildebrandt the Old,
your dearest father!"
He unlocked his golden helmet
and kissed him on his mouth,
"Now praise be to God,
we are both still hale."

"Oh father, dearest father,
The wounds I have dealt you
I´d rather bear three times
upon my own head."
"Now be silent, dear son,
the wounds will be well,
now that God has both of us
brought us together."

This took from the ninth hour
until evensong,
that young Hildebrandt
rode into Bern.
What had he on his helmet ?
A crown of gold.
What had he at his side ?
His dearest father.

He led him to his mother´s house
and sat him at the head of the table,
and offered him food and drink;
that seemed strange to his mother.
"Oh son, my dearest son!
Isn´t it too much of an honor
that you seat a prisoner
at the head of my table?"

"Now be silent, dearest mother,
I will give you news:
He came to me on the heath,
and nearly slew me.
Now listen to me, dear mother.
he shall be no prisoner:
It is Hildebrandt the Old,
my dearest father."

"O mother, dearest mother,
now do him courtesy and honor!"
Then she took up and began to pour,
and brought it to him herself;
What had he in his mouth?
An annulet of gold,
which he dropped into the beaker
for his dear wife.